Das H2Avia-Projekt umfasst alle wichtigen Aspekte im Zusammenhang mit Wasserstoff: Produktion, Transport, Flughafeninfrastruktur, Flugzeugtechnologie, Flotteneinführung und eine Lebenszyklusanalyse (LZA). Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt auf den Hauptverursachern in Bezug auf Transportleistung und Emissionen, was zur Bewertung von Regionaljets und größeren Flugzeugen führt.
Das Bauhaus Luftfahrt hat die Treibhausgas-Intensität (Global Warming Potential, GWP100) für Wasserstoffproduktion und -transport mithilfe einer LZA ermittelt. Das GWP kann im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin aus Erdöl um mehr als 90 % reduziert werden. Die Emissionen sind vor allem auf die Bauphase der Stromproduktion zurückzuführen, aus der grüne Wasserstoffanlagen gespeist werden. Die Ergebnisse der LZA zeigen, dass die Windenergie im Vergleich zur Photovoltaik (PV) ein niedrigeres GWP aufweist. Das ist hauptsächlich auf die Emissionsintensität der PV-Zellen und die Modulherstellung zurückzuführen, die derzeit in China konzentriert ist. Sonnen- wie Windenergie bieten jedoch tiefgreifende GWP-Reduzierungen – für die Entscheidungsfindung können jedoch an einem bestimmten Standort wirtschaftliche Überlegungen relevanter sein.
Derzeit wird im Projekt die Flugzeugtechnologie-Modellierung für den Wasserstoffeinsatz abgeschlossen. Es wurde ein geeignetes Technologie-Szenario erstellt, um einen soliden, repräsentativen und fairen Vergleich mit fortschrittlichen kerosinbetriebenen Flugzeugen anzustellen. Die integrierten Technologien werden zu wasserstoffbetriebenen Flugzeugen führen, die dann in eine Flottenmodellierung aufgenommen werden. Das Endergebnis ist eine globale Lebenszyklusanalyse.
H2Avia führt eine ganzheitliche Bewertung des Potenzials von Wasserstoff für die Luftfahrt durch. Ein Teil davon wird hier anhand von Anpassungen am Flugzeug und an der Wasserstoff-Infrastruktur des Flughafens visualisiert.
Die erste Aufgabe des Bauhaus Luftfahrt für H2Avia war eine vergleichende Bewertung der Erzeugung von Flüssigwasserstoff durch Sonnen- und Windenergie sowie des anschließenden Transports. Diese ergab eine niedrigere Treibhausgas-Intensität für die windbasierte Erzeugung.
Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert (FKZ 20E2106A).