Der rasante technologische Fortschritt erlaubt die Entwicklung senkrechtstartender Fluggeräte, die es in Zukunft ermöglichen könnten, Luftmobilität in den urbanen Raum zu bringen. Die sogenannte Urban Air Mobility (UAM) umfasst dabei ein breites Spektrum an Anwendungsfällen, wie die Anbindung von Verkehrsflughäfen, aber auch innerstädtische und regionale Verkehre von bis zu 300 km.
Um die Implikationen von UAM auf den Zuliefermarkt zu untersuchen, wurde der globale Markt für UAM-Vehikel abgeschätzt. Die angenommenen Marktdurchdringungsraten variierten zwischen den drei oben erwähnten Anwendungsfällen, sechs Stadtarchetypen sowie drei Szenarien. Die Nachfrageentwicklung wurde dann für den Zeitraum 2020 bis 2050 projiziert. Die Länge und die Gesamtzahl der Fahrten, die potenziell durch UAM-Fahrten ersetzt werden könnten, sowie ihre Verteilung über den Tag variieren je nach Anwendungsfall und Stadtarchetyp. Die Verwendung vorhandener Mobilitätsdaten ermöglicht es, die Nachfrageentwicklung quantitativ abzuschätzen und sie gegen Zahlen aus bestehenden Studien zu validieren.
Die Berechnungen zeigen, dass je nach Szenario bis 2050 eine weltweite Nachfrage von bis zu 5,5 Mio. Fluggeräten denkbar ist. Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, wie wichtig es ist, vor allem in diesem stark von Unsicherheiten geprägten Markt, szenariobasiert vorzugehen, da die Entwicklung von Umfeldfaktoren die Gesamtnachfrage stark beeinflussen kann. Sollte UAM jedoch Realität werden, ist zu erwarten, dass Fluggerätestückzahlen weit oberhalb der bisherigen Zahlen des Luftfahrtsektors liegen.
Methodik zur Abschätzung der globalen UAM-Fluggerätenachfrage
Die Methodik verwendet unterschiedliche Parameter für die drei ausgewählten UAM-Anwendungsfälle und ermöglicht so die Schätzung der absoluten Zahlen an UAM-Fluggeräten pro Szenario und Zeitpunkt.
UAM-Fluggerätenachfrage pro Szenario
Die Gesamtnachfrage nach UAM-Fluggeräten in den drei verschiedenen Szenarien unterscheidet sich um den Faktor 10. Der innerstädtische Verkehr macht in allen drei Szenarien den Hauptanteil der Gesamtnachfrage aus.
Das zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unter dem Förderkennzeichen LABAY105 gefördert.